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Cyberkriminalität: Die Zahl der Straftaten steigt weiter an
Cyberkriminalität bleibt eine wachsende Herausforderung, wie aktuelle Daten eindrucksvoll belegen. Das im Mai 2024 veröffentlichte Bundeslagebild 2023 des BKA zeigt einen erneuten, deutlichen Anstieg der Cyberstraftaten. Besonders alarmierend ist der 28-prozentige Anstieg der sogenannten Auslandstaten, bei denen die Verantwortlichen der Cyberangriffe im Ausland agieren. Mit 82 Prozent der Fälle dominiert der Computerbetrug das Feld der Cyberkriminalität. Trotz einer leichten Verbesserung liegt die Aufklärungsquote weiterhin nur bei 32 Prozent. Besonders problematisch ist jedoch die hohe Dunkelziffer an nicht erfassten Straftaten.
Die durch solche Angriffe verursachten Schäden, insbesondere in der deutschen Wirtschaft, sind immens. Der Branchenverband Bitkom schätzt, dass die wirtschaftlichen Schäden durch Cyberangriffe im Jahr 2023 auf alarmierende 148 Milliarden Euro angewachsen sind. Vor diesem Hintergrund ist es für Unternehmen wichtiger denn je, sich intensiv mit den aktuellen Entwicklungen im Bereich Cybercrime auseinanderzusetzen und ihre Sicherheitsmaßnahmen für das Jahr 2024 weiter zu verstärken. Dieser Beitrag soll Unternehmen dabei unterstützen, diese Herausforderungen besser zu meistern.
Cybersicherheit 2024: Aktuelle Entwicklungen im Überblick
Cybersicherheit 2024: Ransomware bleibt die größte Bedrohung
Ransomware-Angriffe stellen nach wie vor eine der gravierendsten Bedrohungen für Unternehmen weltweit dar. Im Jahr 2023 verzeichnete das BKA Bundeslagebild 2023 über 800 Meldungen von Ransomware-Vorfällen durch deutsche Unternehmen und Institutionen. Diese Angriffe führten nicht nur zu erheblichen operativen Störungen, sondern auch zu enormen finanziellen Verlusten, die sich auf Milliardenbeträge summieren.
Ein besonders beunruhigender Trend ist der Aufstieg von Ransomware-as-a-Service (RaaS), der es auch weniger technisch versierten Kriminellen ermöglicht, Ransomware effektiv einzusetzen. Darüber hinaus berichten Sicherheitsforscher, dass die bekannten Ransomware-Gruppen Lockbit und BlackCat zunehmend raffiniertere Methoden verwenden, um ihre Opfer zu erpressen. Unternehmen müssen ihre Sicherheitsstrategien entsprechend anpassen, um auf diese Bedrohungen vorbereitet zu sein. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören die regelmäßige Durchführung von Backups, der Einsatz starker Passwörter und die Schaffung eines umfassenden Sicherheitsbewusstseins bei allen Mitarbeitern.
DDoS-Angriffe: Eine wachsende Bedrohung für die Wirtschaft
Eine der zentralen Bedrohungen im Bereich Cybercrime, die im Jahr 2024 unbedingt im Auge behalten werden muss, ist der Anstieg von Distributed-Denial-of-Service-Angriffen, kurz DDoS-Angriffen. Diese Angriffe zielen darauf ab, die Verfügbarkeit von Webseiten und Online-Diensten durch eine massive Überflutung mit Anfragen zu stören und letztlich lahmzulegen. Besonders betroffen sind kritische Infrastrukturen sowie große Unternehmen, die auf eine stetige Online-Präsenz angewiesen sind.
Das Bundeslagebild 2023 des BKA weist darauf hin, dass DDoS-Angriffe im vergangenen Jahr zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden geführt haben. Der Grund dafür liegt in der massiven Störung von Geschäftsprozessen, die durch solche Angriffe ausgelöst werden und in der Folge zu erheblichen finanziellen Verlusten führen können. Ein aktueller Bericht von Kaspersky bestätigt zudem, dass sowohl die Anzahl als auch die Intensität der DDoS-Angriffe deutlich zugenommen haben.
Um sich vor diesen Bedrohungen zu schützen, ist es für Unternehmen unerlässlich, robuste Abwehrmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören der Einsatz von Anti-DDoS-Diensten und die kontinuierliche Echtzeit-Überwachung des Netzwerkverkehrs. Die Realität ist klar: Nur durch proaktive Maßnahmen können die schwerwiegenden Folgen solcher Angriffe effektiv minimiert werden.
Phishing-Angriffe: Immer noch zu oft erfolgreich
Im Jahr 2024 bleibt Phishing eine der effektivsten Methoden für Cyberkriminelle, um an sensible Daten zu gelangen. Diese Angriffe, bei denen gefälschte E-Mails und Webseiten verwendet werden, um persönliche Informationen wie Passwörter oder Kreditkartendaten zu stehlen, haben laut dem BKA Bundeslagebild 2023 deutlich zugenommen.
Die Täter nutzen zunehmend ausgeklügelte Techniken, die oft durch Künstliche Intelligenz unterstützt werden, um ihre Opfer zu täuschen. Der bereits erwähnte Kaspersky-Bericht zeigt, dass Phishing-Angriffe mittlerweile so überzeugend gestaltet sind, dass sie kaum noch von echten Nachrichten zu unterscheiden sind. Besonders alarmierend ist, dass viele dieser Angriffe erfolgreich verlaufen und dadurch erhebliche finanzielle Schäden verursachen.
Um sich dagegen zu schützen, müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter kontinuierlich schulen und sensibilisieren, um das Bewusstsein für diese Bedrohung zu schärfen. Durch die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen wie der Zwei-Faktor-Authentifizierung und regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen können die Risiken signifikant verringert werden.
KI verändert die Cyberbedrohungslandschaft
Künstliche Intelligenz (KI) hat begonnen, die Landschaft der Cyberbedrohungen grundlegend zu verändern. Wie bereits erwähnt, setzen Cyberkriminelle vermehrt auf KI, um ihre Angriffe effizienter und schwerer erkennbar zu machen. Besonders Phishing-Angriffe profitieren von KI-generierten Texten, die so täuschend echt sind, dass sie selbst für geschulte Nutzer schwer zu erkennen sind.
Microsoft hat beobachtet, dass KI-gestützte Malware immer häufiger eingesetzt wird, was die Geschwindigkeit und Präzision von Cyberangriffen weiter steigert. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt davor, dass KI die Eintrittsbarrieren für Cyberkriminalität senkt, sodass selbst weniger erfahrene Täter in der Lage sind, komplexe Angriffe durchzuführen.
Gleichzeitig bietet KI jedoch auch Potenzial zur Stärkung der Cybersicherheit. Durch den Einsatz von KI können Bedrohungen schneller identifiziert und Sicherheitslücken effizienter geschlossen werden. Es ist für Unternehmen entscheidend, sowohl die Risiken als auch die Chancen, die KI mit sich bringt, zu verstehen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu implementieren.
Ermittler schlagen zurück: Erfolgreiche Operation gegen Cyberkriminalität
Trotz der wachsenden Bedrohung durch Cyberkriminalität gibt es auch positive Entwicklungen im Kampf gegen diese kriminellen Aktivitäten. So gelang es im Mai 2024 den Ermittlern des Bundeskriminalamts und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, einen bedeutenden Schlag gegen die Cybercrime-Szene zu führen. Im Rahmen der international koordinierten Operation „Endgame“ wurden über 100 Server beschlagnahmt und mehr als 1.300 kriminell genutzte Domains unschädlich gemacht. An der Aktion, die von Europol und Eurojust unterstützt wurde, beteiligten sich auch Strafverfolgungsbehörden aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich und den USA.
Dieser Erfolg zeigt, dass durch intensive internationale Zusammenarbeit erhebliche Fortschritte im Kampf gegen Cyberkriminelle erzielt werden können. Doch die Arbeit der Ermittler ist noch lange nicht beendet: Jüngste Ereignisse, wie ein abgewehrter Cyberangriff auf die CDU und der Rekordanstieg der Internetkriminalität im niedersächsischen Innenministerium, unterstreichen die anhaltende Bedrohung. Auch das Superwahljahr 2024 hat zu einem Anstieg von Desinformationskampagnen geführt. Angesichts dieser Entwicklungen sind nicht nur die Ermittler, sondern auch Unternehmen und Institutionen zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen.
Cybersicherheit 2024: Wichtige Tipps für Unternehmen
Angesichts der zunehmenden Cyberbedrohungen stellt sich vielen Unternehmen die Frage, wie sie ihre Cybersicherheit im Jahr 2024 optimal gestalten können. Einige Maßnahmen haben wir bereits im Zusammenhang mit den größten aktuellen Herausforderungen erwähnt. Um Ihnen eine strukturierte Übersicht zu bieten, fassen wir hier die wichtigsten Tipps zusammen:
1. Regelmäßige Sicherheitsupdates und Patches
- Aktualisieren Sie alle Systeme und Software kontinuierlich, um Sicherheitslücken zu schließen, bevor sie von Angreifern ausgenutzt werden können.
2. Starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)
- Verwenden Sie komplexe Passwörter und verwalten Sie diese mithilfe eines Passwort-Managers. Ergänzen Sie diese Sicherheitsmaßnahme durch die Nutzung von 2FA, um unberechtigten Zugriff zu verhindern.
3. Mitarbeiterschulung
- Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig für die Gefahren von Phishing und Social Engineering. Dies kann das Bewusstsein für mögliche Bedrohungen erhöhen und das Risiko erfolgreicher Angriffe deutlich verringern.
4. Regelmäßige Datensicherungen
- Führen Sie kontinuierliche Backups Ihrer Daten durch und überprüfen Sie regelmäßig deren Integrität. Sorgen Sie dafür, dass die Backups sicher aufbewahrt und vor Ransomware-Angriffen geschützt sind.
5. Sicherheitschecks durchführen
- Lassen Sie Ihre Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig von externen Experten überprüfen. Penetrationstests können dabei helfen, Schwachstellen aufzudecken, die andernfalls unbemerkt bleiben würden.
6. Integration von IT- und Sicherheitsdaten
- Vermeiden Sie die Speicherung von IT- und Sicherheitsdaten in isolierten Silos. Eine bessere Integration dieser Daten kann die Reaktionszeiten bei Sicherheitsvorfällen verkürzen und somit die Sicherheit erhöhen.
7. Einsatz von KI-gestützten Sicherheitstools
- Nutzen Sie Künstliche Intelligenz, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und automatisch darauf zu reagieren. Dies kann die Effizienz Ihrer Sicherheitsmaßnahmen erheblich verbessern.
8. Beauftragung externer IT-Dienstleister
- Externe Dienstleister verfügen über spezialisiertes Wissen und fortschrittliche Technologien, die interne Teams möglicherweise nicht haben. Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen kann dies von großem Vorteil sein.
Indem Unternehmen diese Schritte umsetzen, können sie ihre Sicherheitslage deutlich verbessern und sich besser gegen die vielfältigen und zunehmenden Cyberbedrohungen im Jahr 2024 wappnen.
IT-Dienstleister bieten wichtigen Schutz für Unternehmen
In letzter Zeit taucht im Zusammenhang mit Cybersicherheit in der Wirtschaft immer häufiger ein Begriff auf: Cyber-Gap. Dieser bezeichnet die wachsende Kluft zwischen Unternehmen, die über einen soliden Schutz verfügen, und solchen, die unzureichend abgesichert sind. Ein wesentlicher Grund hierfür ist offenbar die Fehleinschätzung vieler Führungskräfte bezüglich ihres Verständnisses von Cybersicherheit. Ein Beispiel aus dem „State of Cybersecurity Report 2024“ des Softwareanbieters Ivanti verdeutlicht dies: 75 Prozent der Manager behaupten, sich mit Themen wie Vulnerability Management auszukennen, während lediglich 40 Prozent der internen Sicherheitsexperten dem zustimmen.
Diese Diskrepanz kann die Implementierung entscheidender Sicherheitsmaßnahmen erheblich erschweren. Unser Rat: Holen Sie sich Unterstützung bei der Absicherung Ihres Unternehmens durch einen erfahrenen IT-Dienstleister! Externe IT-Dienstleister und Managed Services Provider (MSPs) bieten spezialisierte Lösungen und Technologien, die Unternehmen dabei helfen, sich wirksam gegen Cyberangriffe zu schützen. So verfügen die Experten des IT-SERVICE.NETWORK über fundiertes Fachwissen und moderne Technologien, die insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen oft nicht vorhanden sind. Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie externe Spezialisten Ihre Cybersicherheit verbessern können? Dann wenden Sie sich an einen IT-Dienstleister in Ihrer Nähe!